BKa Nº15 – Schlenker ergründet die Diversity der Schweizer Seele
Lea Schlenker ist Autorin und weiss immer, wo es gute Worte und Literatur gibt. Die gebürtige Zürcherin lebt in Bern und ist Mitbegründerin des Schreibkollektivs Kitzeln, das eine feministische Lesebühne veranstaltet. Selber schreibt sie Lyrik, Erzählungen und Essays. Ihr aktueller Gedichtband heisst «Meskalin Sunsets».
Was macht die Schweizer Seele aus? Ist es das Präzisionshandwerk, das in der Uhrmacherei eingebaut ist, die zurückhaltende Freundlichkeit, die Geduld, die sich in den Löchern des Käses manifestiert? Oder ist es vielleicht doch die Sprache? Und dabei meine ich nicht nur die Besonderheit der Diglossie der Deutschschweiz, will heissen, dass gleichzeitig Dialekt geredet und Schriftsprache verwendet wird. Ich denke dabei vielmehr an die vier Sprachen der Schweiz, die einem so kleinen Land so viel Diversität bescheren. Wie wäre es wohl, würden wir uns von dieser Vielsprachigkeit verabschieden? Mit dieser Frage haben sich nicht nur Politik- und Sprachwissenschaftler*innen, sondern auch die Filmwelt auseinandergesetzt. Entstanden ist dabei ein saukomischer, wunderbarer Film mit Beat Schlatter in der Hauptrolle. «Bon Schuur Ticino» ist eine Komödie, in der dank der Volksinitiative «No Bilingue (!)» Französisch zur einzig wahren Landessprache gekürt wird. Zu sehen im Sommerkino Cinématte ( Fr., 16.8., 18.30 Uhr und So., 25.8., 20 Uhr ).

In der Schweiz lieben wir unsere Natur, unsere Landschaften, unsere Berge. Der Schutz der Artenvielfalt ist gemäss Bundesamt für Umwelt aber unbefriedigend. Das will die Biodiversitätsinitiative, die im September vors Volk kommt, ändern. «Welchen Schutz braucht unsere Natur?» Darüber diskutieren im Politforum Bern Politiker*innen der Mitte bis zu den Grünen sowie Expert*innen für Landschaftsschutz (Mo., 19.8., 19 Uhr) .
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Auch bei der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention gilt es in der Schweiz aufzuholen – das Politforum Bern lädt auch zum Hashtag #NichtÜberUnsOhneUns Expert*innen ein. Was die Schweiz zu Barrierefreiheit in allen gesellschaftlichen Bereichen tun kann, besprechen Inklusionsexpert*innen, ein Jurist und ein Jungparlamentarier (Do., 22.8., 19 Uhr) .
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Wer lieber selbst ein bisschen reden will, der*die soll bei den Büchern vorbeischauen. In der Bibliothek Münstergasse darf in einem moderierten Umfeld über persönliche Erlebnisse gesprochen werden (Do., 22.8., 17 Uhr) . «Gastfreundschaft» ist das Thema und macht den Auftakt einer Serie, in der locker diskutiert wird. Vielleicht wird sich im Erzählcafé zeigen, wie sehr auch Gastfreundschaft die Schweizer Seele ausmacht.
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