Zwei, die auf Augenhöhe sind

In den klassischen Bandformaten übernimmt die Gitarre den Lead und der Bass begleitet. Nun: Dimitri Howald und Toni Schiavano sind aber keine klassische Band. Im Duo haben die zwei Berner zu einem gleichberechtigten Zusammenspiel gefunden, bei dem Schiavano auf seinem E-Bass ebenso die Melodie spielt, wie Howald auf seiner Gitarre.

Erstmals gemeinsam musiziert haben die zwei in einer Ausgabe der Konzertreihe «Buergi’s Quest», die Musikschaffende aus verschiedensten Genres zusammenbringt und in der sie immer noch spielen. Heute sind Howald, der aus dem zeitgenössischen Jazz kommt, und Schiavano, der in seiner musikalischen Laufbahn auch in verschiedenen Hip-Hop- und Soul-Projekten mitwirkte, Bandkollegen bei Dimitri Howald & the Amnis Band.

Ein Konzert nur mit Gitarre und Bass, das ist nun auch für sie eine Premiere. Zu erleben gibt es sie an der von BeJazz organisierten Konzertreihe im Café Fleuri des Botanischen Gartens.

Sie lieben die Melodien Südamerikas

Sie hätten beide einen ähnlichen Zugang zur Musik, erzählt Howald. «Weil wir gerne solistisch spielen, gelingt es uns gut, gemeinsam ein harmonisches Melodiegeflecht zu spinnen.» Ebenso verbindend ist die Liebe für die südamerikanische Musik. «Das brasilianische Liedgut begeistert uns, auch weil es dort fester Bestandteil des Alltags ist», so Howald. Besonders die Musikströmung des Tropicalismo der 1970er-Jahre hat es ihm angetan, der Elemente aus Bossa Nova, Rock und brasilianischem Folk vermengt.

Ins Café Fleuri bringen die beiden liedhaft-melodiöse und damit sehr zugängliche Musik mit. Darunter sind eigene Kompositionen, teilweise improvisieren sie. So spielen Schiavano und Howald auch Stücke von Howalds kommendem Album «Southern Return», darunter die erste Singleauskopplung, die Anfang Juli erscheint. Das Album, das Howald für den Herbst ankündigt, ist eine Fortsetzung seiner letzten beiden Alben und vermengt auch hier wieder Drum-Machine, psychedelische Gitarre, Brazil-Ambient und zeitgenössischen Jazz.