BKa N°4 – Schlenker ruft zum literarischen Widerstand auf
Lea Schlenker ist Autorin und weiss immer, wo es gute Worte und Literatur gibt. Die gebürtige Zürcherin lebt in Bern und ist Mitbegründerin des Schreibkollektivs Kitzeln, das eine feministische Lesebühne veranstaltet. Selber schreibt sie Lyrik, Erzählungen und Essays. Ihr aktueller Gedichtband heisst «Meskalin Sunsets».
Widerstand ist eine besondere Sache. Er kann dazu dienen, gegen eine Ungerechtigkeit anzutreten, und er kann auch beflügeln und einen Menschen wachsen lassen. Für sich selbst einzustehen, das kann eine mächtige Wirkung entfalten. Widerstand kann sich zudem auf viele Weisen äussern: als politische Waffe, als künstlerische Verarbeitung oder auch als Bündnis zwischen Gleichgesinnten, die von einer besseren Welt träumen. Im März gibt es zu diesem Thema einige schöne Veranstaltungen, die ich hier in dieser Kolumne unbedingt empfehlen möchte. Zuallererst: Am diesjährigen Weltfrauentag wird im Le Singe in Biel literarisch Widerstand geleistet (Sa., 8.3.,14 Uhr) . Zum Beispiel bei der Vernissage des Erzählbands «Frauen und Steine» von Autorin Regina Dürig . Darin gehts um Nichtmütter, Mythen und Marmor. Auch das restliche Programm vom Frauen*literaturfest verspricht so einiges.

Widerstand richtet sich auch gegen die konzentrierte Macht in autokratischen Regierungen . Die Initiative «33 Bücher für ein anderes Belarus» setzt sich für die unabhängige belarussische Kulturszene ein – und gegen die Repression der Regierung. Nun macht sie in der Kornhausbibliothek Halt. Übersetzerin Iryna Herasimovich und Slawistin Sylvia Sasse stellen die Aktion und die Bücher vor (Di., 11.3., 19.30 Uhr) .
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Widerstand funktioniert am besten gemeinsam. Gleichgesinnte treffen sich zum «Shared Reading – Miteinander Lesen», ebenfalls in der Kornhausbibliothek (Fr., 28.2., 10.30 Uhr ). Der gegenseitige Austausch über das Gelesene steht im Fokus. Warum nicht ein Buch aus Belarus? Die Veranstaltung steht allen offen.
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Zu guter Letzt möchte ich frei von jeglichen Widerständen eine künstlerische Kooperation empfehlen. Autor Urs Mannhart und Künstler Christoph Hauri unternehmen in ihrer gemeinsamen Kunst eine Reise zum womöglich spannendsten Organ des Menschen. Es geht um Neurodiversität, Stress und die Gehirne anderer Lebewesen. Die zeitungsförmige Arbeit «Die hellere Hälfte des Hirns» feiert in der Buchhandlung zum Zytglogge Vernissage (Do., 27.2., 19.30 Uhr) . Ich bin gespannt!
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