In Threesome untersucht der polnische Choreograf Wojciech Grudziński die Laufbahnen dreier sagenum- wobener polnischer Balletttänzer der 1960er bis 1980er Jahre: Stanisław Szymański, Wojciech Wiesiołłowski und Gerard Wilk. Mythen und Legenden überschatten die Erinnerung, denn sie wurden gleichzeitig bewundert, aber auch aufgrund ihrer Homosexualität und ihrer Iden- tität verspottet.
Die Untersuchung will ausgegrenzte Figuren ent- hüllen, die in der Geschichte des Tanzes vergessen gin- gen. Wie können wir uns an ihre Körper erinnern? Wie würden sie tanzen und ihre Empfindsamkeiten zum Ausdruck bringen, wenn sie im Jahr 2024 auf der Bühne stünden? Der Künstler lädt uns zu einem aufwühlenden, postumen Ballett ein. Eine Mischung aus Vermächtnis, Neuinterpretation, Mimesis und Transformation.