Auf Bernas Spuren
von Lula Pergoletti Mit Geschichten und Anekdoten von Zeitzeuginnen und Expertinnen rund um die Frauenbewegung führt der neue Audiorundgang «Berna bewegt» von StattLand durch Berns Gassen und bringt dabei viel Unbekanntes ans Tageslicht.Es war ein bewegtes Jahrhundert von den ersten Frauenorganisationen aus dem Jahr 1860 bis zur Eidgenössischen Volksabstimmung zum Frauenstimmrecht im Jahr 1971. Was dazwischen alles in Bern passierte, welche Widerstände etwa der ersten Apothekerin der Schweiz, Clara Herbrand Winnicki entgegenschlugen, durchleuchtet die neue Audiotour «Berna bewegt – Weiber wollen weiter» von StattLand. Wie auf Streifzug heftet sich die Führung, die frei im Internet verfügbar ist, an die Fersen von Zeitzeuginnen und Expertinnen, die vom späten 19. bis ins 20. Jahrhundert die ersten Grundsteine für die Gleichstellung der Geschlechter legten.
Sittlichkeit und Schnecken
Die Tour beginnt auf dem Casinoplatz mit Julie von May, die sich vor allem für die zivilrechtliche Gleichstellung von Frauen einsetzte, ihrer Zeit jedoch gut 100 Jahre voraus war. Weiter geht es in die Brunngasse, wo Prostitution stark verbreitet war, weswegen Sittlichkeitsvereine ins Leben gerufen worden waren. Auf dem Bundesplatz wird die riesige Schnecke der ehemaligen Präsidentin des Verbands für Frauenstimmrecht in der Schweiz, Lotti Ruckstuhl, thematisiert.
Der Verein StattLand, der seit 30 Jahren szenische Stadtrundgänge in Bern anbietet, schuf mit «Berna bewegt» eine kurzweilige, rund 80-minütige Audioführung, die offenbart, wo die Wurzeln der Frauenbewegung in Bern liegen.