Pegelstand
Barbara Boss
Barbara Boss ist freischaffende Produktionsleiterin und Dramaturgin. Sie ist ein «Bärgmeitschi» aus dem Oberland, fühlt sich aber in der Stadt Bern heimisch. Sie mag guten Schnaps, Bruce Springsteen und Katharsis im Theater.
Auf der Schützenmatte dann das harte Frühlingserwachen: Pop-Up-Vegan-Diner im alten Bus, Pop-Up-Kafi im Zirkuszelt, Pop-Up-Vegan-Pizza in der Jurte, Pop-Up-Kumpir im Holzhüttli. Vier verschiedene kulinarische Angebote direkt vor der Tür des Restaurants Sous le Pont ist in meinen Augen fragwürdige Pop-Up-Konkurrenz auf engstem Raum.
Dass es in den Wintermonaten nicht ganz einfach war, im Rahmen der noch jungen Zwischennutzung der Schütz ein partizipatives, nicht konsumorientiertes Programm zu organisieren, ist völlig verständlich. Für die warmen Tage würde ich mir aber weniger Pop-Up-Food und mehr Pop-Up-Community wünschen. Oder wenn schon Essen, dann vielleicht eine Pop-Up-Outdoor-Küche, in der gemeinsam gekocht wird und alle essen kommen dürfen. Warum nicht in Zusammenarbeit mit einem Anti-Food-Waste-Projekt wie Madame Frigo, der Gassenküche oder regionalen Bauernhöfen mit Ausschuss-Gemüse? Oder wie wäre es mit einer Pop-Up-Veloflickstation oder einem Pop-Up-Generationen-, -Wissens- oder -Geschichtenaustausch? Einem Pop-Up-Spielplatz oder einer Pop-Up-Kletterwand? Angesichts der Kulturförderungsdebatte rund um die Keller-Theater der Stadt wäre vielleicht auch eine gewaltfreie Pop-Up-Diskussionsrunde mit Sonne und Rosé gut. Auch schön: Pop-Up-Initiativen-Büros wie zurzeit im Progr-Innenhof gegen die Überbauung des alten Tramdepots Burgernziel und Pop-Up-Streik-Bars.
In diesem Sinne: Alls Schönä isch für geng.
Liebe Leserinnen und Leser – ihre Pop-Up- und anderen Ideen und Meinungen interessieren uns. Sie dürfen uns gerne einen Kommentar hinterlassen.
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