Die Messe aller Messen
von Lula Pergoletti Zur Feier seines 80-Jahr-Jubiläums bringt der Berner Kammerchor mit dem britischen Ensemble Solomon’s Knot Bachs eindrückliche «h-Moll-Messe» ins Berner Münster.Ein sanfter, lediglich fünfstimmiger Einstieg («Kyrie eleison / Herr, Erbarme dich unser»), sukzessiv gesteigert bis zur Achtstimmigkeit als grosses Finale («Dona nobis pacem / Schenk uns Frieden»): Johann Sebastian Bachs «h-Moll-Messe» gilt als Opus magnum seines Schaffens. Fertiggestellt hat der deutsche Komponist das 99-seitige Manuskript, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt und dem ein lateinischer Messetext zugrunde liegt, gegen Ende seines Lebens um 1748.
Abgründig, ausschweifend
Erst nach seinem Tod wurde das Vokalwerk an einem Stück aufgeführt.Bach versammelte in der «h-Moll- Messe» Teile aus neuen und älteren Werken seiner gut 30-jährigen Schaffenszeit. Er kombinierte historische und moderne Satztechniken sowie klassische und unkonventionelle Muster, deren abgründige Tiefen und ausschweifenden Höhen auch heute noch den Atem rauben und die Sprache verschlagen.
Feierlich, anspruchsvoll
Bereits 2020 wurde der Berner Kammerchor 80 Jahre alt. Pandemiebedingt musste die Jubiläumsfeier zweimal verschoben werden. Gemeinsam mit Mitgliedern des britischen Ensembles Solomon’s Knot wird die Feier nun mit der anspruchsvollen und eindringlichen «h-Moll-Messe» nachgeholt. Im Berner Münster erklingt das zweistündige Werk unter der Leitung von Chorleiter Jörg Ritter. Als Solist*innen treten dabei Miriam Allan, Sara Jäggi, Zoë Brookshaw und Stephanie Pfeffer (Sopran), Kate Symonds-Joy und Michal Czerniawski (Alt), Thomas Herford und Roy Carver (Tenor) sowie Alex Ashword und Jonathan Sells (Bass) in Erscheinung.