Ein ziemlich abtörnender Törn
von Helen Lagger Das Theater Ittigen entführt mit dem Stück «Törn» auf einen mysteriösen Bodenseetrip. Die zur Kreuzfahrt geladenen Gäste wissen nicht, worauf sie sich einlassen.Veranstaltungsdaten
Ein neugieriger Psychiater, eine naive Grundschullehrerin und ein partyfreudiger Investmentbanker: Sie alle sind Teilnehmende einer mysteriösen Kreuzfahrt auf dem Bodensee.
Mit fiktiven Videos, in denen die verschiedenen Figuren verraten, was sie sich von der Fahrt erhoffen, wirbt das Theater Ittigen für sein neustes Stück «Törn». 2021 hätte das Theater, das «gutes Amateur- und Volkstheater» verspricht, mit der Jubiläumsaufführung sein 40-jähriges Bestehen feiern wollen. Coronabedingt fiel «Törn» ins Wasser. Nun kommt das Stück aus der Feder des Berner Autors Dänu Brüggemann doch noch zur Uraufführung.
Schauerliche Exkursion
Darin werden zehn scheinbar zufällig ausgewählte Menschen zum Event «OneNight@Backbord» eingeladen. Wer hinter der Einladung steckt, bleibt ein Geheimnis. Der Banker denkt an ein Geschenk der Bank, die Lehrerin vermutet die Schule dahinter. So oder so richten sich die Gäste bei Cüpli, Häppchen und Small-Talk ein. Doch der Törn gerät immer mehr zur schauerlichen Exkursion. Das Regieduo Gian-Pietro Incondi und Christa Friedli Müller verspricht Spannung an Bord: «Bei der Inszenierung zeigen wir die Eigenheiten der Konfliktbearbeitung sowie die emotionale Haltung der Figuren zum Geschehen», so Friedli Müller. Was passiert mit einem Menschen, der im Verlauf eines Abends merkt, dass er manipuliert wird? Welche Dynamiken entstehen innerhalb einer Gruppe, wenn Gefahr droht? Solche Fragen werden auf der Yacht verhandelt.