«Kulturelle Minimalversorgung»
von Sandra Dalto Im Museum für Kommunikation waren die Kommunikatorinnen und Kommunikatoren mit dem «Frischluftmuseum» unterwegs und mit «Gezeichnet 2020» werden die besten Pressezeichnungen des Jahres ausgestellt.Die Essenz von Kommunikation ist der Austausch. Damit diese Essenz im Museum für Kommunikation auch bei geschlossenen Türen wahrgenommen werden konnte, und gerade weil jetzt Kultur so sehr gebraucht wird, setzte das Museum eine simple Idee um: Es brachte mit dem «Frischluftmuseum» das Museum zu den Menschen. Fast zwei Wochen lang waren die Kommunikatorinnen und Kommunikatoren in Bern unterwegs und traten mit der Bevölkerung in Dialog – in Form einer «kulturellen Minimalversorgung».
Garderoben-Bingo
Auf dem Helvetiaplatz stand jüngst etwa der abtransportierte Garderobenschrank aus dem Foyer des Museums. Anstelle von Rucksäcken und Taschen konnten die Passantinnen und Passanten in einer Art Garderoben-Bingo Objekte mit dazugehörigen Geschichten in den nummerierten Schliessfächern entdecken. Bei einer anderen Aktion wurden sie von den Kommunikatoren von einem bis zum anderen Ende der Kirchenfeldbrücke zu einem Gespräch eingeladen.
Bissig, schräg, lustig
Während die Türen des Museums zu blieben, eröffnete online bereits die Ausstellung «Gezeichnet 2020», die jährlich zusammen mit dem gleichnamigen Verein in der Form eines Jahresrückblicks die besten Pressezeichnungen präsentiert. Frechfröhlich, bissig, schräg und provokativ reduzierten die Zeichnerinnen und Zeichner die komplexen politischen und gesellschaftlichen Debatten in ihren Cartoons auf eine humoristische Kernaussage. An Steilpässen für die kreative Auseinandersetzung hat es auch in diesem Jahr nicht gemangelt.
In der Ausstellung werden auch Kurzfilmporträts gezeigt, die den Schaffensprozess der Zeichnerinnen und Zeichner dokumentieren. Sie gewähren Einblick in die unterschiedlichen Techniken und Herangehensweisen: Ruedi Widmers Markenzeichen, der leicht verwackelte Strich, der seinen Cartoons die charakteristische Note verleiht, stammt etwa von seinem alten digitalen Zeichenbrett, auf dem er seit 1999 arbeitet.